Passionszeit – das hieß auf dem LaifHof in Wankheim bis 2019 auch immer LaifNacht. Nach drei Jahren Zwangspause war es dieses Jahr endlich wieder soweit. Das LaifHof-Team hatte an Palmsonntag zu einer gemeinsamen Feier eingeladen – mit Musik, geistlichen Impulsen, Lagerfeuer-Romantik, mehreren Stationen und Abendmahl.
Rund 60 Gäste kamen, ließen sich trotz winterlicher Temperaturen in der ausgeräumten Scheune und im Innenhof darauf ein, das Geschehen in der Passionszeit – Kreuz UND Auferstehung – mit verschiedenen Sinnen auf sich wirken zu lassen. „durch Höhen und Tiefen“ war passend der Impuls überschrieben, den Wankheims Pfarrerin Golde Wissner mit auf den Weg gab.
Am Anfang steht der Einzug Jesu in Jerusalem auf einem Esel unter Jubelrufen der Menschen. Hosianna-Rufe und Palmwedel begleiten die Szenerie.
Nach dem Höhenflug von Palmsonntag erfolgt wenige Tage später die absolute Tiefe: das verzweifelte Ringen mit Gott im Garten Gethsemane, die Verzweiflung und das Gefühl von Leere bei Jesus, seine Gefangennahme, Verurteilung, Kreuzigung und Tod. Hoffnungslosigkeit macht sich breit.
Der Blick auf das folgende Ostergeschehen darf dabei keineswegs verloren gehen: das Grab ist leer. Die Erkenntnis der Jünger und Jüngerinnen – zusammengefasst in unserem heutigen Ostergruß und Bekenntnis als Christinnen und Christen: Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!
Den musikalischen Part des Abends hatte einmal mehr die LaifHof-Band übernommen: Beni Bast (E-Piano), Tobias Baecke (Percussion), Jens Wahr (E-Gitarre), Leon Winheim (Bass) und Leonie Braun (Gesang). Die Band griff die Thematik mit ihren Liedern passend auf. Besonders stark wirkte das Lied „Klagemauer“ von Albert und Andrea Frey, die Gospelballade „Goodness of God“ von Cece Winans und das bekannte Lied von Sefora Nelson“ Lege deine Sorgen nieder“. Durch den Abend führte Annette Braun für das LaifHof-Team, das im Hintergrund für eine stimmungsvolle Ausgestaltung der laifHof-Scheuer und den reibungslosen Ablauf sorgte.
Vor dem abschließenden Abendmahl im großen Kreis um das Lagerfeuer im Hof luden mehrere Stationen dazu, sich individuell auf das anstehende Osterfest einzustimmen. An einer symbolischen Klagemauer konnten beispielsweise Zettel mit eigenen Gedanken hinterlassen werden. Die niedergeschriebenen Gedanken gingen später – ungelesen – in Flammen auf. Es konnten auch brennende Teelichter auf einem großen Holzkreuz abgelegt werden. Außerdem bestand die Möglichkeit zum Gespräch am Feuer – und dazu, an drei Stationen persönlich Gottes Segen zugesprochen zu bekommen.
Werner Kemmler